2 getrennte Wicklungen
Beim Betrieb in der niederen Drehzahl
wird die Zuleitung an die Klemmen
1U, 1V und 1W angeschlossen,
während die Klemmen 2U, 2V und
2W unbeschaltet bleiben. (Abb. 7)
Beim Betrieb in der hohen Drehzahl
wird die Zuleitung an die Klemmen
2U, 2V und 2W angeschlossen.
Merke!
Eine Sternbrücke darf nicht eingelegt
werden.
Die Wicklungen werden sonst zerstört.
(Abb. 8)
Aus der Gegenüberstellung der
Schaltbilder für den Motor mit Dahlanderwicklung
und den Motoren mit
getrennten Wicklungen ist zu ersehen,
daß bei der Auswahl der Schaltgeräte
besonders auf die Verschiedenheit
der Schaltungen geachtet
werden muß.
Merke!
Es darf niemals ein Schaltgerät für
einen Dahlandermotor zum Betrieb
eines Motors mit 2 getrennten Wicklungen verwendet werden
Bei Drehrichtungsumkehr werden
auch hier zwei Phasen der Zuleitung
vertauscht. Wird ein Polumschalter
verwendet, so empfiehlt es sich, den
Phasentausch schon in der Zuleitung
zum Schaltgerät vorzunehmen, da
bei Phasentausch am Motor 2 x 2 Leitungen
umgeklemmt werden müssen
und die Verwechslungsgefahr aus
diesem Grund größer ist.
Wechselstrommotoren
Wechselstrommotoren für ein- oder
mehrtourigen Betrieb und stufenlos
regelbar.
Das Motorklemmenbrett mit seinen
Bezeichnungen, den Wicklungs- und
Kondensatorenanschlüssen und den
fest eingelegten Brücken. (Abb. 9)
Diese Motoren sind nur für eine Betriebsspannung
von 230 V ausgelegt.
Für den Betrieb ist es aber ohne Bedeutung,
ob der Motor an eine Phase
und Neutralleiter (N) eines 400 V Netzes
oder an zwei Phasen eines 230 V
Netzes angeschlossen wird. Bei Anschluß
von Phase und Neutralleiter N
ist es gleichgültig, an welche Klemme
die Phase oder der Neutralleiter
angeschlossen wird. Die Drehrichtung
bleibt erhalten.
Eine Änderung der Drehrichtung
kann erreicht werden, indem der
Hilfsstrang gegenüber dem Hauptstrang
umgepolt wird. Dies geschieht
durch Umlegen der Brücken am
Klemmenbrett. Da die Brücken von
U1 nach Z1 und von Z2 nach C1 am
Klemmenbrett fest eingelegt sind, ist
auch die Drehrichtung vorgegeben.
Durch entsprechenden Anschluß der
Zuleitung kann die Drehzahl gewählt
werden.
Grundlagen Elektromotoren und deren Schaltung
strang HIS parallel und der Betriebs-
Kondensator C in Reihe zum Hilfsstrang
geschaltet ist. (Abb. 11)
Diese Motoren können auch mit einem
Drehzahlsteuergerät stufenlos in
ihrer Drehzahl eingestellt werden. Es
wird in diesem Fall die Schaltung für
hohe Drehzahl gewählt und das
Steuergerät an die Klemmen U1 und
U2 des Motors angeschlossen.
Schaltgeräte für
Drehstrommotoren
Schaltgeräte haben im allgemeinen
zwei Aufgaben:
1. den Motor des Lüftungsgerätes
„ein- und auszuschalten“
2. diesen Motor vor Überlastung und
somit vor Zerstörung zu schützen.
Schaltgeräte, die diese Funktionen
erfüllen, nennt man Motorschutzschalter
oder Motorschutzschalter-
Kombinationen.
Motorschutzschalter für eintourige
Motoren ohne Thermokontakt.
Ein Motorschutzschalter eignet sich
zum Betrieb eines eintourigen Drehstrommotors
und enthält einen
Schalt- und Auslösemechanismus.
Der Auslösemechanismus (Überstrom-
oder Bimetall-Relais) reagiert
auf den dem Motor zugeführten
Strom und unterbricht den Stromkreis,
sobald die Stromaufnahme
größer ist als der Nennstrom des Motors.
Merke!
Der Nennstrom des Motors bei der
entsprechenden Betriebsspannung
ist entscheidend für die Auswahl
eines Motorschutzschalters.
Der Nennstrom muß innerhalb des
Einstellbereiches des Schutzschalters
liegen, damit der Schutzschalter
genau auf den Nennstrom des Motors
eingestellt werden kann. Wird der eingestellte
Strom nicht überschritten,
so darf auch der Schutzschalter den
Motor nicht abschalten. Wird aber der
eingestellte Strom überschritten, so
wird der Motor nach einiger Zeit abgeschaltet.
Die Zeit bis zum Abschalten
ist umso kürzer, je größer der
Grundlagen Elektromotoren und deren Schaltung
Strom ist, sie beträgt ca. 5 Sek. beim
6-fachen des eingestellten Stromes.
Die gemessene Stromstärke ist also
ein Maß für die Erwärmung des Motors.
Dies gilt nur, solange die Kühlmitteltemperatur
des Motors + 40°C
nicht überschreitet. Ist das Kühlmittel
wärmer als + 40°C, so kann auch ein
Motor dessen Nennstrom im Betrieb
nicht überschritten wird, zerstört werden,
weil die im Motor erzeugte Wärme
nicht schnell genug abgeführt
wird. Bei einem Motorschutzschalter
wird demnach nur die Belastung des
Motors berücksichtigt, weil der Strom
mit steigender Belastung auch ansteigt.
Der Strom ist die Ursache für
die Erwärmung.
Motorschutzschalter-Kombinationen
für zweitourige Motoren ohne
Thermokontakt.
Für zweitourige Motoren werden Motorschutz-
Kombinationen eingesetzt,
die im Gegensatz zum Motorschutzschalter
zwei Auslösemechanismen
(Überstrom- oder Bimetall-Relais)
und einen Drehzahlschalter eingebaut
haben. Die Wirkungsweise ist jedoch
die gleiche wie bei einem Motorschutzschalter
für eintourige Motoren.
Motorvollschutzschaltgeräte für
Motoren mit Thermokontakt
Soll ein Motor richtig geschützt werden,
so muß auch der Einfluß der
Kühlung berücksichtigt werden. Um
dies zu gewährleisten, mißt man die
Temperatur unmittelbar an der Stelle,
an der die Wärme dem Motor Schaden
kann, nämlich in der Wicklung.
Die Isolation der Wicklung kann in
verschiedenen Klassen ausgeführt
werden und darf höchstens mit der für
die verwendete Isolationsklasse
zulässigen Grenztemperatur belastet
werden.
Zur Überwachung der Temperatur
wird in die Wicklung als Mess- und
Regelgerät ein Temperaturfühler
(Thermokontakt) eingebaut. Mit diesem
Thermokontakt wird die Temperatur
der Motorwicklung gemessen.
Der Thermokontakt ist ein sehr kleiner
Bimetall-Schalter, der kurz vor Erreichen
der für die Isolationsklasse
zulässigen Grenztemperatur einen
Steuerstromkreis unterbricht. Den
Vorteil des in die Wicklung eingelegten
Thermokontaktes kann man aber
nur mit einem für diesen Zweck ausgerüsteten
Schaltgerät ausnutzen.
Motorvollschutzschaltgeräte
für Motoren mit Thermokontakt
Soll ein Motor richtig geschützt werden,
so muß auch der Einfluß der
Kühlung berücksichtigt werden. Um
dies zu gewährleisten, mißt man die
Temperatur unmittelbar an der Stelle,
an der die Wärme dem Motor schaden
kann, nämlich in der Wicklung.
Die Isolation der Wicklung kann in
verschiedenen Klassen ausgeführt
werden und darf höchstens mit der für
die verwendete Isolationsklasse zulässigen
Grenztemperatur belastet
werden.
Zur Überwachung der Temperatur
wird in die Wicklung als Mess- und
Regelgerät ein Temperaturfühler
(Thermokontakt) eingebaut. Mit diesem
Thermokontakt wird die Temperatur
der Motorwicklung gemessen.
Der Thermokontakt ist ein sehr
kleiner Bimetall-Schalter, der
kurz vor Erreichen der für die Isolationsklasse
zulässigen Grenztemperatur
einen Steuerstromkreis
unterbricht. Den Vorteil des in die
Wicklung eingelegten Thermokontaktes
kann man aber nur mit einem für
diesen Zweck ausgerüsteten Schaltgerät
ausnutzen.
Es wird mit Motorvollschutzgerät für
Motoren mit Thermokontakt bezeichnet.
Diese gibt es sowohl für eintourige
Motoren mit Dahlander-Wicklung
oder mit zwei getrennten Wicklungen.
Die Steuerung eines Motorvollschutzschaltgerätes
ist aufgebaut, daß der
Motor bei Ansprechen des Thermokontaktes
(Unterbrechen eines
Steuer-Stromkreises) sofort abgeschaltet
wird, aber nicht selbsttätig
anläuft, wenn der Thermokontakt den
Steuerkreis wieder schließt. Bevor
dieser Motor erneut anlaufen soll,
6 5
Abb. 12
°C
200
GT HDT
160
120
80
40
A E B F H
40°C 40°C 40°C 40°C 40°C KT
GÜT
Isolierstoffklassen
S = Sicherheitszuschlag
KT = Kühlmitteltemperatur
GÜT = Grenzübertemperatur
GT = Grenztemperatur
HDT = Höchstzulässige Dauertemperatur
60°C 75°C 80° C 100 °C 125 °C
105 °C
5 °C
10° C 120 °C
130 °C
155 °C
180 °C
15° C
15° C
Grundlagen Elektromotoren und deren Schaltung
muß erst der Handschalter auf Stellung
„0“ und danach über Stellung „E“
(sie gibt den Einschaltimpuls) in die
Stellung „1“ oder „2“, entsprechend
der gewünschten Drehzahl, gedreht
werden.
Bei den Motorvollschutzgeräten mit
Zusatzkontakten für Stellmotor und
der Anschlußmöglichkeit für einen
Kontaktgeber (z. B. Thermostat, Hygrostat,
Schaltuhr o. ä.) ist zusätzlich
zur Funktion des Thermokontaktes
die Möglichkeit gegeben, den
Motor mit einem Kontaktgeber in
der von Hand vorgewählten
Drehzahl ein- und auszuschalten.
Wenn der Kontaktgeber öffnet,
wird der Motor ausgeschaltet, wenn
er schließt, läuft der Motor selbsttätig
wieder an.
Die Zusatzkontakte ermöglichen es,
abhängig vom Motor einen Stellmotor
links- oder rechtsherum laufen zu lassen.
Während an Motorschutzkombinationen
mit Bimetall-Relais, die auf Nennstrom
des Motors eingestellt werden
müssen, jeweils nur 1 Motor angeschlossen
werden darf, können an
Motorvollschutzschaltgeräte für Motoren
mit Thermokontakt mehrere
Motoren angeschlossen werden. Die
Summe ihrer Leistungen darf die maximal
zulässige Leistung des Motorvollschutzgerätes
nicht überschreiten.
Weitere Bedingungen für die Parallelschaltung
sind gleiche Betriebsspannung
und gleiche Wicklungsart
(eintourig, Dahlander oder getrennte
Wicklungen). Die Parallelschaltung
ist so auszuführen, daß die
Drehstromanschlüsse der Motoren
parallel und die Thermokontakte in
Reihe geschaltet werden.
Schaltgeräte für Einphasen-
Wechselstrommotoren
Die Einphasen-Wechselstrom-Motoren
sind zu unterscheiden nach:
1. Motoren mit herausgeführten Thermokontakten
2. Motoren mit nicht herausgeführten
Thermokontakten
Die Ausführung mit nicht herausgeführten
Thermokontakten ist nur für
kleinere Leistungen möglich, z. B.
wenn Thermokontakte schon in der
Motorwicklung direkt in den Stromkreis
geschaltet sind.
Motoren ohne herausgeführte Thermokontaktanschlüsse
können bei
eintourigem Betrieb mit jedem handelsüblichen
Installationsschalter einund
ausgeschaltet werden. Für den
zweitourigen Betrieb ist jedoch ein
Spezial-Drehschalter nötig, der auch
in jeden Unterputz-Schalter paßt. Der
Motorschutz ist in beiden Drehzahlen
und in beiden Betriebsarten gewährleistet.
Die Funktion des Thermokontaktes
ist so, daß bei Erreichen der für
die Isolationsklasse höchstzulässige
Temperatur der Thermokontakt den
Motorstromkreis unterbricht und somit
den Motor außer Betrieb setzt und
bei Abkühlung den Motor wieder einschaltet.
Abweichend von dieser Funktion ist
es bei Schützensteuerungen möglich,
die Schaltung so auszuführen,
daß der Motor bei Abkühlung unter
die höchstzulässige Temperatur nicht
selbsttätig wieder anläuft. Es besteht
grundsätzlich die Möglichkeit, alle
Motoren ohne herausgeführte Thermokontaktanschlüsse
auch an den
Schaltgeräten zu betreiben, die für
den separaten Anschluß des Thermokontaktes
vorgesehen sind. Zu
diesem Zweck müssen an den
Schaltgeräten die Thermokontakt-
Anschlußklemmen mit einer Drahtbrücke
kurzgeschlossen werden.
Mit einer eigens für Einphasen-
Wechselstrom-Motoren entwickelten
elektronischen Drehzahlsteuerung
kann man die Motoren mit und ohne
herausgeführte Thermokontaktanschlüsse
in ihrer Drehzahl von Null
bis zur Nenndrehzahl stufenlos einstellen.
Dieses Drehzahlsteuergerät
gestattet auch durch den Anschluß
von Widerständen an den Steuerkreis
einen Motor mit einem Kontaktgeber
in zwei oder drei verschiedenen
Drehzahlen zu betreiben. Einund
Ausschaltung erfolgt über einen
Handschalter, der im Steuergerät eingebaut
ist.